Sirenengesang

Ein kurzer Blick auf die Karte und ein süßer Gesang setzt ein. Es flirrt vor unseren Augen. Weißt Du noch… die Tage der brennenden Sonne, des unbeschwerten Familienurlaubs, der ersten aufregenden Entdeckung Italiens. Der Aufzug der stolzen Contraden beim Palio…

Es sei eine Warnung für alle! Wir haben vergessen uns die Ohren zu verstopfen und die Verlockung wird unwiderstehlich, unterstützt von dunklen Wolken, einer schlechten Wettervorhersage und dem kalten Wind vom Meer. Wen interessiert noch der alte Plan, an der Küste entlang zu fahren, wir sind doch wohl unsere eigenen Herren! Die Sirenen klatschen begeistert Beifall und lächeln süß.

Dann kommt es wie es kommen muss. Etwa auf halber Strecke bricht im Wohnwagen die Badezimmertür aus den Angeln. Anschließend verfahren wir uns furchtbar bei der Suche nach dem Campingplatz und finden keinen. Danach fallen unerklärlicher Weise unsere Handys und Google Maps aus. Völlig fertig kommen wir in Siena an und nehmen ein mittelmäßiges Essen zu uns. Die Sirenen lächeln nicht mehr, sie lachen uns aus. Es gießt in Strömen und uns wird kalt. Als wir kapitulieren, kommt wie zum Hohn noch einmal kurz die Sonne durch die Wolken. Die Rückfahrt wird noch schwieriger, aber knapp vor Einbruch der Dunkelheit haben wir Serpentinen und Schlaglöcher bekämpft und in Küstennähe einen Campingplatz erreicht. Das nächste Mal versiegeln wir unsere Ohren mit Wachs!

Unsere Handys haben immer noch kein Netz und ich kann mich auch nicht ins Wi-Fi dieses Platzes einwählen. Wann die Sirenen die Veröffentlichung zulassen, bleibt noch im Dunkeln.

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