Anstrengend war es heute in der Schule, da sind wir uns auf dem Rückweg ganz einig. Meine Mutter schlägt sich mit „Teekesselchen“ (gleiches Wort /unterschiedliche Bedeutungen) herum. Ich musste mich mit grammatikalischen Feinheiten befassen, die in meinem Kopf keinen geeigneten Platz fanden. Außerdem ist es abwechselnd bewölkt und windig, dann wieder sonnig und heiß. Heute brauchen wir einen stärkenden Kaffee schon vor dem Nachmittagsprogramm.
Unsere Lehrerin Cathy kutschiert uns nach Thame (gesprochen Tame), wo heute Markttag ist – wie schon seit dem frühen Mittelalter. Unsere ersten Anlaufstellen sind aber Wohnhaus und Grab von Robin Gibb. Mit Saturday night fever und Staying alive im Ohr bin ich noch nie über einen Friedhof gegangen…
Cathy hat viel über Geschichte und Architektur zu erzählen, die ganze englische Geschichte spiegelt sich in diesem kleinen Ort. Am viktorianischen Stadthaus stehen wir, als die Schulkinder frei haben. Sie gehen auf die Lord William Schule, dessen Name dadurch lebendig geblieben ist. Um 1550 hatte er Heinrich VIII bei der Zerschlagung der katholischen Kirche unterstützt. Nach dem Tod des Königs spendete er einen großen Teil seines Vermögens für die Gründung der Schule, um sich von möglicher Sünde freizukaufen und dem Fegefeuer zu entgehen. Ob das funktioniert hat, ist mir leider nicht bekannt….
Cathy zeigt uns noch viele andere Gebäude, denn hier ist auch Drehort der Serie Inspektor Barnaby. Zur Erholung besuchen wir ein entzückendes Geschäft, in dem man feines Kunsthandwerk bestaunen kann. Und dann noch einen Laden, wo es andere hübsche Sachen gibt. Und Oxfam, wo meine Erinnerungen an Italien wieder lebendig werden, denn hier gibt es Campingteller, die bei näherem Hinsehen doch nicht mehr taugen. Der zweite Kaffee ermöglicht uns die Rückfahrt. Beim Öffnen der Zimmertür fällt mir einer der netten Kunstdrucke wieder ein : Dear bedX, I love you.