Alte Meister

Wir kannten sie alle, die Schlager, die ein Mitglied unserer Kochgruppe bei der Zubereitung des mehrgängigen Menüs laufen ließ. Jeden noch so abseitigen Text konnte ich mitsingen, gleichzeitig schlich sich ein Duft von Apfelschampoo in die Nase und der Frottee – Schlafanzug schrubbelte etwas auf der frisch gebadeten Kinderhaut. Derartig synästhetische Effekte erwartete ich auch heute. KINO-UPDATE. Denn die Songs von Queen kannte ich alle, wie jeder im Kinosaal. Viele konnten den unwiderstehlichen Drang zum Mitsingen auch nicht immer zügeln. Dabei fand ich Queen früher nicht besonders. Sie waren halt da. Im Verlauf dieses Films lernte ich noch einmal sehr gründlich zu schätzen, welche Musikkünstler da am Werk waren, während ich bei anderen zugehört hatte. Ich Banausin…Sicher mag es Musikexperten und Mercury – Kenner geben, denen Bohemian Rhapsody nicht detailgetreu genug ist. Vielleicht wurde zugunsten der Filmdramaturgie die eine oder andere Sache verschoben oder verzerrt. Das hindert die Musik aber nicht daran, so ergreifend zu sein, dass einem die Tränen kommen. Über das Leben dieser geborenen Rampensau, auch über die Band, wird interessant erzählt. Ich habe mich gefragt, ob eine Band mit diesem Auftreten wohl heute noch ungefährdet durch den mittleren Westen der USA touren kann. Was die synästhetischen Effekte angeht : bei mir Korn – Cola und zu enge Stiefeletten. Aber für den Film darf man auch ein bisschen leiden 🙂 Unbedingt ansehen.

5 Kommentare

  1. Die Musik der Queen lernte ich erst spät zu schätzen, denn ich begegnete ihnen zunächst nur im Text einer belgischen Disc-Jockey-Zeitschrift, die ich in den späten 1970-er Jahren layoutete. Emotional verbindet mich nichts mit der Musik, die mir immer ein wenig zu bombastisch war, weshalb ich auch nicht wie du synästhetische Effekte erlebe, wenn ich sie höre.

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