Wir haben lange überlegt und der Oma zum 70. dann Musical – Karten geschenkt. Verschiedenste Gründe führten zur Buchung von „Beat it!“, der Lebensgeschichte des King of Pop. Die Oma quält sich mit schmerzenden Knöcheln und Knien humpelnd auf ihren Platz. Das Publikum gemischt. Einige Fans fallen vor Begeisterung fast über die Balustrade, die meisten – wir sind schließlich in Westfalen – sitzen bis zur Pause steif wie in der Sonntagsmesse. Die Musik ist laut, aber nicht zu. Mich überfällt das schlechte Gewissen. Ist das hier überhaupt was für die Oma? Weiß sie denn, was das hier soll?
Dann wird die Musik leise und das Licht geht an: 20 Minuten Pause. „Ich muss ganz ehrlich sagen,“ setzt die Oma an und bewegt vorsichtig ihren Humpelfuß, „sie strengen sich ja an und singen auch ganz gut. Aber die Bewegungen, den Stil von Michael Jackson, das kriegen sie nicht hin. Da fehlen Ausdruck und Exaktheit. Genau wie die Elvis – Imitatoren, die schaffen das auch nie. Manche Künstler sind einfach einmalig. Mal sehen, wie sie den zweiten Teil hinbekommen.“
Man sieht es vielen Leuten eben doch nicht an, wovon sie etwas verstehen. Alita ist zum Beispiel ein zarter Teenager, ein niedliches Mädchen mit großen Augen. Niemand würde vermuten, dass sie 1. eine Kampfmaschine ist und 2. als Cyborg nur ein künstliches Herz, aber die Seele einer Ronja Räubertochter besitzt.
KINO-UPDATE. Der Titel Alita BATTLE ANGEL ließ eher Billiges befürchten. Regisseur Robert Rodriguez, als wenig zimperlich bekannt, lässt es in der Geschichte ordentlich krachen und hält sich nicht mit Nebensächlichkeiten auf. Alita wird gefunden, repariert (von Christoph Waltz, der irgendwie immer Arzt ist) und zieht in den Kampf. Bei aller Action bleibt noch Zeit für eine zarte Liebesgeschichte. Das ersehnte, aber unerreichbare Ziel dieser Zukunftswelt, in der genau so viele Cyborgs wie „Fleischlinge“ herumlaufen, heißt diesmal Zalem und nicht Elysium. Wie es dort aussieht, wie die Hauptfigur es hinbekommt, dort zu landen, muss der zweite Teil zeigen. Gute Unterhaltung, nicht nur für Manga-Fans.
Was für eine coole Oma…..Michael und Elvis Fachfrau!
Ich mag es, wenn Mädels mal Superhelden sind…das ist noch viel zu selten!
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Dann wirst du dich freuen über Captain Marvel. Mächtigste und vor allem weibliche Superheldin, die in Kürze für Ordnung sorgen wird!
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Mit Sicherheit!
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Das junge Volk neigt dazu, die Alten zu unterschätzen – wie in deinem Erfahrungsbericht mal wieder zu sehen. Ich erinnere mich aber noch an eine Zeit, in der es hieß: „Traue keinem über 30!“
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Ja, ich war zugegebenermaßen perplex – und erleichtert, dass sie mit der Show etwas anzufangen wusste. Wobei ich schon länger nicht mehr zum „jungen Volk“ gehöre 😎
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