Eine Frage der Gesundheit

Zu Jahresbeginn, eigentlich direkt nach der Weihnachtsschlemmerei, überschlagen sich die Medien mit guten Ratschlägen. Die gingen auch an mir nicht vorüber, so dass ich mich – und mein Mann schloss sich an – einer 30-tägigen Zucker-Abstinenz unterzog. Nach außen gab es keine sichtbaren Folgen, wir werden aber jetzt einige Kleinigkeiten beim Essen dauerhaft umstellen, z. B. auf den täglichen Saft aus Konzentrat verzichten und dafür sonntags Orangen frisch pressen. Zur gesunden Ernährung gehören klassischer Weise asiatisches Zubehör wie Ingwer, Curcuma und regelmäßiges Yoga. Wird man wider Erwarten trotzdem krank, was eigentlich unmöglich ist, hält man sich an TCM, die traditionelle chinesische Medizin. Was müssen diese Menschen gesund sein! Trotz ihrer Lebensführung. Sie rauchen nämlich alle Kette, Männer wie Frauen.

So gestern gesehen in Asche ist reines Weiß. Regisseur Jia Zhang-ke gehört zu einer bepreisten Regisseur – Elite, der sechsten chinesischen Generation, wie man lesen kann, deren bestimmendes Thema die Einführung des Staatskapitalismus sei. Aha, ganz schön anspruchsvoll. Ohne diesen Hintergrund ist es eine Liebesgeschichte in drei Teilen. Teil 1: Der coole Bandenchef hat alles im Griff und eine süße Freundin an seiner Seite. Teil 2: Die Freundin rettet ihrem Typen das Leben und geht auch noch für ihn fünf Jahre ins Gefängnis. Teil 3: Der Mann ist weg, sie sucht ihn nach ihrer Entlassung und findet ein seelisches und körperliches Wrack vor. Er lernt mit ihrer Unterstützung und mit einer Mischung aus westlicher Medizin und TCM wieder zu laufen – ein echtes Wunder. Die Liebe rettet das nicht.

Fazit: Sehenswert für alle, die sich für das echte China jenseits von Folklore und Süß-Sauer interessieren.

12 Kommentare

  1. Nahrungsmittel/Genussmittel sind plötzlich medial nur noch eine Ansammlung von Schadstoffen. Gottseidank gibt es aber Superfood – das um den halben Erdball herumgekarrt/geflogen wird und durch Massenanbau in den entsprechenden Ländern massive Schäden anrichtet.
    Ich bin für eine gesunde Mischung aus allen Schadstoffen, dann hat man von keinem zuviel und höre auf meinen Körper. Der sagt mir, was er braucht.

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      1. Was sind sie immer raffiniert. Auch Wasser aus dem Wasserhahn ist gerade wieder sehr bedenklich. Uninformiertheit und Desinformation spielen wunderbar zusammen. Vor Jahren, als vor Rinderwahn gewarnt wurde, hörte ich an der Fleischtheke eine Dame sagen: Also Rindfleisch ist ja so gefährlich. Ich kaufe nur noch Kalb.

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    1. Ich kann mir gut vorstellen, dass die „Rumschrauberei“ den Körper Kraft kostet, vor allem, wenn man sich davor „normal gesund“ ernährt hat. Wenn Essen nur noch Disziplinierung ist, hält es Leib und Seele auch nicht mehr zusammen. Ich freute mich jedenfalls neulich über deinen Camembert und kürzlich über das verdiente Frühstücksei.

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  2. Ixh habe schon so ziemlich alles ausprobiert, einfach aus Neugierde und denke inzwischen, dass man auf seinen Körper hören sollte…..und wenn man sich zu gesund ernährt, stirbt man besonders gesund.

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  3. Essen muss Genuss sein und dafür brauche ich ausreichend Zeit. Wenn ich hetzen muss, esse ich lieber gar nichts.
    Der Körper hat auch nicht immer die gleichen Bedürfnisse. Es gab schon Zeiten, da wollte ich z. B. nur Vanillequark, Kefir mit viel Zitrone oder auch täglich Nachos. Dann braucht mein Körper irgendetwas, das darin enthalten ist, weil ein Mangel vorliegt. Das dauert immer ca. zwei Wochen, dann will ich das nicht mehr.
    In der Nacho-Phase warnte mein mittlerer Sohn einmal, da seien Halluzinogene drin. Meine Antwort hat ihn etwas schockiert: dann braucht mein Zustand wohl gerade die.
    Ich bin übrigens unter normalem Stress kerngesund und gehe so gut wie nie zum Arzt.

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    1. So geht es mir auch. Ich glaube, dass der Körper einem zeigt, was ihm nicht gut tut. Ich vertrage nichts Fettes, also lass ich es. Veganes Essen hat meine Hormone durcheinander gebracht, also lass ich es.

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