Kleider machen Leute

Die gute alte Novelle von Gottfried Keller über den armen Schneider Strapinski, der aufgrund eines vornehmen Samtmantels für einen Grafen gehalten wird, hat an Aktualität in über 200 Jahren nichts verloren. Köstlich (im wahrsten Sinne) die Eingangsszene, in der Wirt und Köchin der Gaststube alles aufbieten, um den vermeintlich hochgestellten Gast zu beeindrucken und jede seiner Handlungen fehlinterpretieren.

Mit der richtigen Kleidung kann man einen Anschein erwecken, der mit der Realität nichts zu tun hat. Auf der anderen Seite können Kleidung, Frisur, Schmuck oder Tätowierung auch die eigene Persönlichkeit unterstreichen. In jedem Fall ist die Hauptperson des folgenden Films ein Paradiesvogel. Ihre Bühnenkostüme sind Maske und Offenbarung zugleich.

KINO-UPDATE. Die Anfänge der Karriere von Reginald Kenneth Dwight, besser bekannt als Elton John, werden präsentiert in Rocketman. Regisseur Fletcher hatte ja schon Freddy Mercury so schön in Szene gesetzt. Auch hier hat er wieder den idealen Hauptdarsteller gefunden. Wie man hört, hatte auch Elton John ein Wörtchen mitzureden. Taron Egerton ist nicht nur ein echter Freund von Elton John, er kann sogar singen. Die Songs kennt man, manche mochte ich früher, jetzt gefielen sie mir besser (Nostalgie-Effekt?). Als Jugendliche und Studentin ging mir dieser Brillenfetisch aber auf die Nerven. Dank des Films hatte ich Gelegenheit, den überraschend tiefgründigen Songtexten mehr Beachtung zu schenken. Neu war mir auch die enge Freundschaft Elton Johns zu seinem Kumpel und Begleiter Bernie Taupin, der zahllose Texte schrieb, die John dann zu seiner Musik inspirierten.

Bunt, gefühlvoll, unterhaltsam. Lohnt sich.

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