häufiger ins Kino gehen?“ Das ist ein guter Vorsatz, den ich uneingeschränkt unterstütze. Viele Menschen setzen diesen wohl bereits im letzten Jahr gefassten Entschluss offenbar an Silvester um, weswegen die Kinos in Münster gestern zur 20.00 Uhr – Vorstellung allesamt brechend voll waren. Leute, an anderen Tagen kann man das auch tun, sogar mit Freunden! Hier zwei Filme, die einen Versuch wert sind.
KINO-UPDATE. Double Feature.
Was macht man mit Manuskripten, die von Verlagen dankend abgelehnt wurden? Heutzutage kann man den steinigen Weg der Selbstveröffentlichung beschreiten. Oder man übergibt sein Werk der „Bibliothek der abgelehnten Bücher“. Jungverlegerin Daphne findet die Idee spannend, obwohl – oder weil – sie täglich eine Menge ambitionierten Schrott liest. Ihr Freund, der sich selbst als Schriftsteller versteht, mit seinem Erstlingswerk „Die Badewanne“ aber auf die Nase gefallen ist, kann sich da weniger begeistern. Trotzdem stöbern die beiden in den teils absurden Titeln herum und amüsieren sich über „Masturbation und Sushi“. Dann schlägt sie göttliche Vorsehung zu und Daphne findet einen hervorragenden Roman, der zum Bestseller wird. Allein der biestig-snobistische Literaturkririker Jean-Michel Rouge kann und will nicht glauben, dass der örtliche Pizzabäcker Henri Pick diesen Roman im Geheimen verfasst hat. Er begibt sich hartnäckig auf die Spurensuche, koste es, was es wolle.
Fazit: Sympathische Schauspieler, launige Inszenierung. Der geheime Roman des Monsieur Pick macht einfach Spaß. Sogar den Leuten, die die Romanvorlage von David Foenkinos bereits mit Genuss gelesen haben.
Für Leute, die es weniger amüsant, sondern knallhart spannend mögen, bietet sich 7500 an. Diese Zahl ist der Funkcode für eine Flugzeugentführung. Der Film beginnt mit Bildern aus Überwachungskameras im Flughafen und geht weiter wie eine ntv-Doku über den Arbeitsalltag im Cockpit, auch schon ganz interessant. Dann bricht der Albtraum herein, den Attentätern gelingt der Zugang zum Cockpit und Geiseln werden genommen. Von da an wird alles nur immer noch schlimmer… Die Hauptrolle des Piloten spielt Joseph Gordon-Levitt, mit dem ich so mitgelitten habe wie schon lange nicht mehr. Trotz Spätvorstellung und leichter Müdigkeit war an Schlaf, ja nur an Augenzwinkern nicht zu denken.
Fazit: Für Leute mit guten Nerven und solche, die nicht in Kürze in den Flieger steigen wollen.