28.000 Tonnen Käse aus Holland sollen die Deutschen im Jahr 1954 verzehrt haben, inzwischen sind es weit mehr als 200.000, dank vegetarischer Welle Tendenz steigend. Mitverantwortlich für diese Entwicklung ist eine sympathische Markenbotschafterin, deren Namen jeder kennen dürfte, auch wenn er auf der Tüte nicht auftaucht.
Die Fakten
Breite: 35,5 cm Höhe: 43,5 cm
Vorderseite und Rückseite zeigen das gleiche Motiv.
Das „Niederländische Büro für Milcherzeugnisse“ trachtete zu Beginn der 50er nach neuen Werbeideen. Der Schweizer Donald Brun, Graphikdesigner, setzte sich mit dem Entwurf eines Logos durch. Mit kokettem Augenaufschlag, die Arme voller Käselaibe, wendet sich eine adrette junge Frau in kleidsamer Tracht und mit hübschem Häubchen dem Betrachter zu.

Auf der Grünen Woche 1959 wurde erstmals eine Studentin zum Verteilen von Käsehäppchen in das Kostüm gesteckt,was bei den Besuchern auf große Zustimmung stieß. Die junge Frau hieß „Antje“ und die Idee war geboren, von Hans Willemse weitergedacht und umgesetzt.
Frau Antje und die gesamte Tüte sind in den Nationalfarben rot-weiß-blau gestaltet.

Unter Frau Antje wird in fetten Buchstaben Echter Käse aus Holland beworben. Wahrscheinlich ist, dass alle gerade den Jingle „Frau Antje bringt Käse aus Holland“ im Ohr haben, der für die Fernsehwerbung von Klaus Doldinger komponiert wurde.
Auch in dieser Tütenfalz findet sich der übliche Text: Diese Tragetasche aus Polyaethylen ist auf der Müllhalde grundwasserneutral und in der Müllverbrennung völlig unschädlich (Blumenlogo) also umweltfreundlich!
Kommentar: Frau Antje betreibt noch immer eine Internetseite, den einen oder anderen Playboy-Skandal gab es auch. In den Niederlanden ist die Dame aufgrund ihrer klischeehaften Existenz weniger beliebt.
Ist doch merkwürdig, das wir unsere Klischees so festhalten. Jetzt nicht politisch werden😉👍
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Die Antje war zwischenzeitlich tatsächlich „vom Markt“. Die dauerhafte Beliebtheit und Bekanntheit hat sie auferstehen lassen. Ehrlich gesagt, ich mag sie jetzt auch wieder. Hat wohl was mit Nostalgie zu tun.
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Das war mal eine interessante Tüte! Also nicht, dass die anderen jetzt uninteressant gewesen wären, aber die Geschichte von Frau Antje ist schon toll.
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Ich war selbst ganz beglückt. Als die Tüte auf den Stapel zu den Vorzustellenden kam, fand ich sie zuerst langweilig.
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