Der heutige Tag versprach laut Reisebeschreibung ein besonderes Leckerchen. Statt einfach dem Main weiter zu folgen, was ab morgen wieder vorgesehen ist, transportierten wir uns und unsere Räder knappe 60 km nach Bad Mergentheim. Sofort auf die Piste? Ach, erstmal in die Touristinfo. Die Stadtführung, so die Auskunft, beginnt um 14.00 Uhr, aber so lange wollen wir dann doch nicht warten. Wir werden in eine kostenlose Ausstellung von Uli Stein komplimentiert und machen dann mit Infoblatt bewaffnet eine individuelle Tour.

Scherz beiseite, in Bad Mergentheim steht seit 15irgendwas ein Residenzschloss.

Berühmt ist die Stadt für den Marktplatz und ein schmuckes Zwillingsgebäude.


Und wieso überhaupt BAD? Ein Schäfer namens Frank Gehring entdeckt anno domini 1826 eine Quelle. Genauer gesagt haben seine Schafe sie entdeckt, die von der Stelle nicht wegzubewegen waren. Aufgrund dieses besonders gesundheitsfördernden Quellwassers dann halt das Prädikat.

Wir schwingen uns auf die Räder, denn uns erwartet der Radweg Liebliches Taubertal. Definiere lieblich. Was ich darunter NICHT verstehe, sind Wege durch Gewerbegebiete, die schäbigen Randzonen kleiner Städte oder kilometerweite Wege durch Maisfelder. Unglücklicher Weise sieht man auch die Tauber kaum. Vielleicht war ja auch „taub“ gemeint, denn häufig begleiten wir gut befahrene Bundesstraßen oder die Bahnstrecke. So war die erste Hälfte der Strecke, der zweite Teil ist zum Glück deutlich schöner.



Es geht auch hurtig rauf und runter, der Wind bläst erfrischend unter die Arme, so dass wir noch und wieder munter in Wertheim eintreffen.

Dann machen wir uns mal auf Eisdielensuche…
Gewaltenteilung, ich lach mich scheckich;-) Tja glaub mir, es wird noch lieblicher, bin da auch schon gefahren. Die Industriegebiete brauchst du als Referenz.
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Auf jeden Fall wissen wir jetzt genau, wie lieblich es am Main ist 😊
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Ja, das ist meine Heimat😉
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Daß das der Kilian ist auf dem Brunnen in Bad Mergentheim, wußte ich nicht, als ich mal da war. Wir, meine Begleiterin und ich, sind da mal herumgewandert, vielleicht interessiert es Dich:
https://koelnfotos.com/2013/08/02/urlaub-rothenburg-tauber-16284050/
Von dem Kilian habe ich erst viel später gehört, als ich mal in Würzburg war. Damals habe ich folgendes über ihn herausgekriegt:
„Kilian war ein Bischof aus Schottland, der hier im 7. Jahrhundert mit seinen Begleitern missionierte. Die Legende erzählt, er habe den bereits getauften Herzog dazu überreden wollen, sich wieder von seiner Ehefrau zu trennen, da diese die Witwe seines Bruders war. Ja – und? – möchte man da fragen: In der damaligen Zeit galt das nach katholischer Lehre als Blutschande, keine Ahnung, was man sich da vorstellte. Als ihr Mann auf Reisen war, ließ Gailana, die Ehefrau, die drei Geistlichen ermorden und ihre Leichen im Hof neben dem Dom verscharren – abgereist, hieß es offiziell. Historisch betrachtet ist die ganze Geschichte höchst fragwürdig, man weiß nicht mal sicher, ob es einen Bischof Kilian überhaupt gegeben hat, aber egal, solche Legenden beleben die Wirtschaft und festigen die Macht der katholischen Fürsten, da will man nicht so genau nachfragen (mit den Gebeinen der Heiligen drei Könige in Köln und der Windel Jesu in Aachen verhält es sich ja auch nicht anders).“
Die (angeblichen) Köpfe von Kilian und seinen zwei Begleitern werden heute noch alljährlich zum Kilianifest durch Würzburg getragen, schau hier, da sind ein paar Fotos:
https://koelnfotos.com/2016/10/10/20669811/
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Die Frau hat da sehr gut reagiert, finde ich. Kenne deinen Feind… Ja, bei der Stadtführung in Würzburg habe ich auch den Namen zum ersten Mal bewusst wahrgenommen. Wie das so ist, plötzlich taucht er an jeder Ecke auf. Danke für die Links!
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Ach herjee – ich habe einen Kommentar geschrieben, aber da er zwei Links enthält, muß er von Dir noch freigeschaltet werden. Den Hinweis nur, falls Du es übersiehst.
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Wird schon klappen..
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