Tüte der Woche Nr. 18

Ist doch eh alles Käse… und deswegen bleiben wir dabei. Als ich mal in Montpellier einen französischen Sprachkurs besuchte, stritten sich spaßhaft Schweizer und Franzosen um die Ehre, den besten Käse herzustellen. Ein Niederländer war damals nicht anwesend, der hätte wohl beide ausgelacht.

Die Fakten

Breite: 35,5 cm Höhe: 43,5 cm

Vorderseite und Rückseite sind gleich.

Bei der Gestaltung der Tüte haben sich die Werbeleute eine Menge einfallen lassen. Schmale Querstreifen in den Nationalfarben rot, weiß, blau durchziehen im Abstand von 9 cm jeweils die gesamte Fläche.

Die holländische Antwort auf Frau Antje.

Ebenfalls alle 9 cm im Wechsel prangt am gestreiften Band eine Art Orden. Der Markenname Frico ist rot gehalten, ebenso umgibt eine rote Linie das gesamte Objekt. Im Zentrum auf einem runden Bild befindet sich die Zeichnung einer friedlich-friesischen Schwarzbunten. Auf der grünen Wiese stehen und liegen noch zwei Schwestern. Drei weiße Wolken vor hellblauem Himmel runden die Idylle ab. Darüber in hellgrünen Buchstaben erfahren wir etwas über die Herkunft: Leeuwarden-Holland. Zur weiteren Aufhübschung dienen Blumengirlanden.

Mit der Kuh wirbt Frico erst ab den frühen 90ern, davor war es eine Maus.

Jetzt wird es interessant, denn dass es sich um beim Inhalt der Tüte am besten um holländischen Käse handeln sollte, steht dort in Schwarz auf Weiß in 8 verschiedenen Sprachen: Niederländisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Griechisch und Arabisch.

Der Hinweis auf der Tütenfalz weist diese Tüte als echte Niederländerin aus: Gool mij na gebruik nit in de natuur mar in de: Es folgt das Logo einer Hand, die in einen Mülleimer zeigt.

Kommentar: Die Firmengeschichte begann 1898, im Jahr 1930 wurde aus einer Zusammenziehung von „Friesisch“ und „Cooperative“ der Markenname entwickelt. Mit Erstaunen lese ich, dass der Käse in den 70er und 80er Jahren besonders auch in Ägypten, Jordanien und dem Iran beliebt war, was den arabischen Schriftzug erklärt. Die Website erzählt, dass erst 2017 der Markenauftritt erneuert wurde. Auch da ist die Kuh noch nicht vom Eis 😊

6 Kommentare

  1. Spannend zu lesen. Die Firmengerschichte wird i.d.R. gut gepflegt.
    Wie ich gestern bei Lanz hörte, müssen sich einige grössere Konzerne in DE auch darum kümmern, wie sie einst Zwangsarbeiter nutzten. Einige Konzerne tun das jetzt auch und holen entspr. Auskünfte ein, um das angemessen zu dokumentieren.

    Gefällt 1 Person

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